FAQ

Pädagogisches Konzept

Arbeiten ausgebildete Lehrkräfte an der Lebendigen Schule Aschen? Wie viele wird es geben?

Die Landesschulbehörde hat genaue Vorgaben für die Qualifikation der
Lernbegleiter:innen und diese werden vor Arbeitsbeginn geprüft. Es muss das 2.
Staatsexamen oder eine vergleichbare Qualifikation (mindestens ein abgeschlossenes fachwissenschaftliches Studium) bei Quereinsteigern nachgewiesen werden. Auch die
Schulleitung muss entsprechende Qualifikationen nachweisen.

Was wenn ein Kind ein Fach (z.B. Lesen) nie machen möchte, aber über mehrere Klassenstufen lieber Mathe macht?

Wir vertrauen auch da auf die Fähigkeiten der Kinder, ihrem Instinkt und ihrem
Lerntempo zu folgen. Das Fach Mathe bietet das Potenzial sich monatelang damit zu
beschäftigen, aber auch hier kommen ab einem gewissen Punkt Buchstaben dazu und
komplexere Aufgaben/Textaufgaben. So bekommt das Kind in seinem Lieblingsfach den
Impuls Lesen zu lernen, um in Mathe weiter voranzukommen. Das Kind kann so aus
eigenem Antrieb Lesen lernen.

Inwiefern stärkt die Lebendige Schule Aschen das Selbstbewusstsein eines Kindes?

Eigenverantwortliches, selbstbestimmtes Lernen, Gemeinschaft und Individualität gehören zu den Grundwerten der Lebendige Schule Aschen.  Der Umgang auf Augenhöhe zwischen allen Beteiligten der Lebendigen Schule Aschen, das Zusammenleben und Zusammenlernen und der Raum zur Entfaltung der eigenen Persönlichkeit, stärken das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein der Schüler*innen und lassen sie hohe soziale Kompetenzen entwickeln.

An der Lebendigen Schule Aschen haben die Schüler:innen die Möglichkeit ihren individuellen Interessen nachzugehen und diese in der freien Lernzeit, in Kursen und in Projektarbeiten auszubilden. Die Erfahrungen an anderen freien Alternativschulen zeigen, dass die Schüler:innen dadurch nicht nur zufriedener sind, sondern es ihnen auch leichter fällt, sich für einen beruflichen Werdegang zu entscheiden. Sie haben häufig konkrete Vorstellungen bezüglich der Zukunft und vor allem den Mut ihren Weg selbstbestimmt zu gehen, denn in der Lebendigen Schule Aschen lernen die Schüler über einen langen Zeitraum, Vertrauen in sich selbst aufzubauen.

Kann mein Kind nach der Zeit an der Lebendigen Schule Aschen Abitur machen?

Die Entscheidung, nach der 10. Klasse das Abitur an einer Regelschule mit Klausuren und Noten zu erwerben, stellt für viele Absolvent:innen von freien Alternativschulen kein großes Problem dar. Sie wurden über einen langen Zeitraum dahingehend begleitet, sich den Herausforderungen des Lebens ohne Druck und Ängsten zu stellen.

Welchen Abschluss kann mein Kind an der Lebendigen Schule Aschen erlangen?

Die Schüler:innen können an der Lebendigen Schule Aschen einen Haupt- oder Realschulabschluss erlangen und haben – wie die Absolventen von staatlichen Schulen – entsprechend die Möglichkeit, auf weiterführende Schulen, berufsbildende Schulen oder in die Berufsausbildung zu wechseln. Für den Fall, dass ein vorzeitiger Schulwechsel geplant ist, werden die Eltern gebeten, dies rechtzeitig anzukündigen, sodass die Lernbegleiter:innen den/die Schüler:in auf diesen Wechsel vorbereiten können.

Woher weiß ich, was mein Kind gelernt hat?

An der Lebendigen Schule Aschen wird es zum Schuljahresende keine Notenzeugnisse geben, sondern es werden individuelle Lernentwicklungsberichte erstellt und besprochen. In den Lernentwicklungsberichten werden die Fortschritte in den verschiedenen Lernbereichen differenziert beschrieben und eine konstruktive Einschätzung der fachlichen, sozialen, kreativen und praktischen Fähigkeiten der Schüler:innen durch die Lernbegleiter:innen abgegeben. Zudem finden regelmäßig Gespräche zwischen Schüler:innen und Lernbegleiter:innen statt, sowie zwischen den Lernbegleiter:innen und den Eltern.

Was bedeutet Demokratie an der Lebendigen Schule Aschen?

Die Lebendige Schule Aschen wird demokratisch geführt, was konkret bedeutet, dass bei Gesprächen oder Abstimmungen die Stimmen der Erwachsenen und der Kinder/Jugendlichen als gleichwertig betrachtet werden. Dies lässt die Schüler:innen ein stabiles Selbstwertgefühl und den Mut entwickeln, den an der Lebendigen Schule Aschen gegebenen Raum zu nutzen und Problematiken und Unzufriedenheit offen anzusprechen. So wird z.B. bei der Morgenversammlung der Tag gemeinsam geplant und dabei Regeln für ein friedliches Miteinander aufgestellt und gemeinsam ein Tagesrahmenplan entwickelt.

Schulalltag

Wie ist der Schulweg organisiert? Wird es Fahrgemeinschaften oder Busse geben?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Kinder zur Lebendigen Schule zu befördern.
Entstehende Kosten können zumindest teilweise vom Landkreis übernommen werden:

  1. Öffentliche Verkehrsmittel/Schülersammelzeitkarte
  2. Durch den Landkreis angemietete Fahrzeuge (Individualverkehr)
  3. Fahrzeuge der Eltern benutzen/ angemietete Fahrzeuge/ Fahrgemeinschaft
    (Fahrtkostenzuschuss)

Nach der Anmeldung kann die Schule die Übernahme der (Teil-)Kosten der jeweiligen
Option beim Landkreis beantragen.

Gibt es das Thema Technik?

Die Mitbestimmung der Kinder ist zentraler Teil des pädagogischen Konzepts, das heißt
die Kinder können mitbestimmen was gelehrt und gelernt wird. Grundsätzlich sind alle
Fächer, Themengebiete und Projekte möglich bzw. sollen möglich gemacht werden (z.B.
Technik, Kochen, Skaten, Programmieren, Tanzen, Theater uvm.).

Was wenn Kinder keine Lust auf Angebote haben?

Da Mit- und Selbstbestimmung der Kinder unseren Werten entsprechen, gilt das
natürlich auch in diesem Punkt. Die Lernbegleiter:innen sind bemüht, die Angebote
interessant und ansprechend zu gestalten, so dass die Kinder angeregt werden
mitzumachen. Es wird aber kein Kind zur Teilnahme an Projekten oder Angeboten
gezwungen und kann sich in der Zeit selbst eine Tätigkeit aussuchen oder einfach
spielen gehen.
Wir nehmen jederzeit Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder.

Wie sind die Lernangebote organisiert?

Es werden am Tag 2 – 3 Lernangebote oder Projekte (bei längeren Projekten auch über
den Tag oder mehrere Tage lang) angeboten. Die Kinder können daran teilnehmen oder
individuell entscheiden, was sie machen möchten. Die Kinder geben Bescheid, wo sie
sind und können dann ihren Interessen nachgehen. Wenn die Lernbegleiter:innen ein
bestimmtes Thema nicht anbieten können, werden stundenweise qualifizierte Kräfte
oder auch Eltern hinzugezogen.

Wie läuft der Schulalltag an der Lebendigen Schule Aschen ab?

Der Schulalltag an der Lebendigen Schule Aschen wird von den Schüler:innen und Lernbegleiter:innen gemeinsam gestaltet. Es gibt keine Pausenklingel und keine 45-minütigen Unterrichtsstunden, sodass jede:r Schüler:in seinem/ihrem individuellen Lernrhythmus folgen kann. Die Kinder und Jugendlichen haben die Möglichkeit, ihrem Interesse an einer Sache und der Auseinandersetzung damit ohne Unterbrechung nachzugehen und zugleich die Fähigkeit der Selbstorganisation zu entwickeln.

Nachdem die Kinder und Jugendlichen in der Lebendigen Schule Aschen angekommen sind und begrüßt wurden, wir der Tag mit einer Morgenversammlung begonnen und der Tag gemeinsam geplant. Ein genauer Zeitplan mit Blöcken für Kursangebote, freie Lernzeiten und die Frühstückspause dient der Orientierung und kann von der Schulgemeinschaft den gemeinsamen Bedürfnissen flexibel angepasst werden. Vor Schulschluss wird der Tag mit einer gemeinsamen Abschlussversammlung beendet. Je nach Bedarf und Interesse wird es an der Lebendigen Schule Aschen ein Ganztagsangebot mit verschiedenen AGs am Nachmittag geben.

Zurzeit bemühen wir uns, schulrechtlich abzuklären, ob auch eine Art „Gleitzeitmodell“ für die Lebendige Schule Aschen realisierbar wäre. So könnten die Schüler:innen – unter Berücksichtigung der von der niedersächsischen Landessschulbehörde vorgesehenen Pflichtstundenzahl der einzelnen Jahrgänge – ihre Schulbeginn- und Schulschlusszeiten entsprechend ihres individuellen Biorhythmus flexibel wählen.

Gibt es Klassen an der Lebendigen Schule Aschen?

Nein. An der Lebendigen Schule Aschen haben die Schüler:innen die Möglichkeit ihren individuellen Interessen nachzugehen und diese in der freien Lernzeit, in Kursen und in Projektarbeiten auszubilden. Dabei haben die Lernbegleiter:innen Zeit, sich dem/der einzelnen Schüler*:in aufmerksam zuzuwenden und so Nöte, Ängste oder Probleme früh wahrzunehmen und diese zu begleiten.

Organisation

Was ist, wenn ich mein Kind auf eine Regelschule wechseln lassen möchte?

Ausgehend vom besonderen pädagogischen Konzept gibt es für die Lerninhalte der
Grundschule keine festgelegte Zeitstruktur, nach der die Kinder die vorgesehenen
Inhalte lernen müssen.

Wechsel von der Grundschule Lebendige Schule Aschen auf eine Regel-Oberschule

Das Schulgesetz verpflichtet dazu, dass die Schüler:innen am Ende der Grundschulzeit auf einem vergleichbaren Bildungsstand sind wie die Schüler:innen der Regelschulen. Für den Übergang wird es ein Notenzeugnis
geben. Die Eltern sind aufgefordert, einen geplanten Wechsel nach der
Grundschulzeit auf die Regel-Oberschule rechtzeitig anzumelden.

Wechsel im Laufe der Grundschulzeit

Sollte ein Schulwechsel vor Vollendung der Grundschulzeit erforderlich oder
gewünscht sein, werden die Eltern gebeten, diesen rechtzeitig anzukündigen,
damit die Lernbegleiter:innen die Schüler:innen auf den entsprechenden
Lernstand der Regelschule und damit auf den Wechsel vorbereiten können. Ab
der 3. Klassenstufe gibt es für einen solchen Schulwechsel ebenfalls ein
Notenzeugnis.

Kann ich mein Kind auch vormerken, wenn es erst in ein paar Jahren eingeschult wird?

Du kannst die Interessensbekundung jederzeit abgeben, auch für Kinder die in ein paar
Jahren eingeschult werden. So haben wir einen Überblick darüber, welches Interesse für
die nächsten Schuljahre besteht. Zu gegebener Zeit kommen wir dann bezüglich der
Anmeldung auf euch zu. Das Formular für die Interessensbekundung findet ihr auf
unserer Website.

Gibt es jedes Jahr 12 neue Plätze?

Für den Start der Grundschule brauchten wir mind. 12 Schülerinnen. Für den Start der Oberschule im Schuljahr 23/24 brauchen wir erneut 12 Schülerinnen; diese können neu angemeldet werden oder rücken aus der vorhandenen Grundschule auf. Wir planen zu wachsen, können aber nur so viele Kinder aufnehmen, wie auch unsere Lehrkräfte gut betreuen können – ein guter Betreuungsschlüssel ist uns wichtig. Wir haben für jeden Jahrgang begrenzt Plätze frei, es gibt aber immer wieder freie Plätze für Quereinsteiger:innen, kontaktiert uns gerne oder sendet eine Interessensbekundung.

Ist es eine Ganztagsschule und gibt es einen Hort?

Die Lebendige Schule ist keine Ganztagsschule und es gibt zunächst auch keinen Hort
oder Ganztagsangebot. Geplant ist die Schulzeit von 8 – 13 Uhr (Bring- und Abholzeit
flexibel von 7.30 Uhr – 13.30 Uhr). Wenn der Wunsch der Eltern nach einem
Ganztagsangebot oder einem Hort besteht, werden wir das für die Zukunft des
Schulbetriebs berücksichtigen.

Wie bekomme ich einen Platz für mein Kind an der Lebendigen Schule Aschen?

Falls du Interesse an einem Schulplatz für dein Kind/deine Kinder hast, kannst du alle Informationen und den Vorgang unter “Anmeldung” erfahren.

Welche Kosten entstehen, wenn ich mein Kind auf die Lebendige Schule Aschen schicke?

Als Schule in freier Trägerschaft erhält die Lebendige Schule Aschen nicht dieselben Fördermittel wie staatliche Schulen. Das heißt in den ersten drei Jahren gibt es keinerlei Zuschüsse und die Schule finanziert sich über einen Kredit. Nach den 3 Jahren übernimmt das Land Niedersachsen nur einen Teil von dem, was staatliche Schulen erhalten. Um unter anderem das Schulgebäude zu finanzieren oder auch qualifizierte Lernbegleiter:innen zu entlohnen ist die Lebendige Schule Aschen darauf angewiesen, für jede:n Schüler:in ein Schulgeld zu erheben. Für die meisten Eltern ist es bestimmt interessant, dass sich 30% des Schulgeldes steuerlich absetzen lassen.

Kostenübersicht

  • Aufnahmegebühr:
    • Bei der Aufnahme wird einmalig eine Aufnahmegebühr von 300 € fällig. Sie ist mit dem ersten Schulgeld oder zu einem früheren Zeitpunkt zu zahlen.
  • Kaution:
    • Eine Kaution in Höhe von 400 € wird innerhalb der ersten sechs Monate nach Schuleintritt fällig. Sie wird nach Beendigung des Schulvertrages zinslos zurückgezahlt. Die Kaution gilt als Sicherheit für uns für den Fall, dass SuS kurzfristig ausscheiden und wir spontan keine Nachrücker haben, oder sonstige Umstände Kosten für die Schule mit sich bringen.
  • Materialgeld:
    • 15€ pro Monat für Verbrauchsmaterial, Zettel, Stifte, Bastelmaterial – alles was in einer Schule gebraucht wird. Zusätzlich Getränke und Obst, Snacks (kein Frühstück / Mittagessen) oder für die Zutaten, wenn gekocht oder gebacken wird.
  • Schulgeld:
    • Viele Schule haben eine einkommensabhängige Schulgeldtabelle, wir haben uns dagegen entschieden und möchten den Eltern selbst überlassen, ihre finanzielle Situation einzuschätzen. Daher wird es ein „Bieterverfahren“ geben.

Bieterverfahren

Das Bieterverfahren trägt sich durch Solidarität: Die Familien mit mehr
Einkommen, können die auffangen, die weniger Einkommen haben. Anstatt
anhand einer Tabelle bestimmt eine Familie ihren Schulgeldbetrag selbst und
setzt ihre eigenen Grenzen. Jedes Jahr wird der Haushalt neu geprüft und die
Schulgeldsumme bestimmt. Die Eltern nennen anonym eine Summe und geben
dieses Angebot ab. Wenn die Summe zusammenkommt, ist die Veranstaltung
beendet. Wenn nicht, ist eine erneute Runde notwendig.
Das genaue Verfahren besprechen wir mit euch, wenn euer Kind angemeldet ist, das Bieterverfahren findet auch erst nach Unterzeichnung des Schulvertrags statt.
Das Bieterverfahren findet jährlich statt, sodass ihr jedes Jahr die
Schulgeldsumme neu bestimmt. Aktuell ist die Durchschnittsschulgeldsumme pro Monat 230€, perspektivisch möchten wir das Schulgeld senken.

Wichtig: Bevor eine Familie ihr Kind aus finanziellen Gründen nicht an unserer Schule anmelden kann, sagt uns Bescheid und wir besprechen die Situation. Es gibt mehrere Wege der Förderung und wir schauen gemeinsam was machbar ist. Wir haben für euch und eure Anliegen ein offenes Ohr und sind bemüht gemeinsam einen Weg zu finden.

Es gibt Möglichkeiten, die Haushaltssumme durch externe Mittel zu verringern
und/oder das einzelne Schulgeld zu senken:

  • Spenden die bei Schulveranstaltungen gesammelt werden
  • Förderung von Projekten durch Mittel von außen
  • Spenden an den Schulträger (gemeinnütziger Verein) allgemein
  • Patenschaften für Schulgelder (hier kann eine Familie eine bestimmte Summe des Schulgeldes durch einen Paten aufstocken lassen. Firmen oder Privatmenschen können Patenschaften übernehmen.)