Aktiv werden
Dem Kind gehört der erste Platz und der Lehrer folgt ihm und unterstützt es. Er muss auf seine Aktivität zugunsten des Kindes verzichten. Er muss passiv werden, damit das Kind aktiv werden kann.
Paul Oswald
Grundgedanken der Montessori-Pädagogik (1997) Freiburg: Herder Verlag. S. 40
Eigenständige Persönlichkeit
Kinder sind keine unfertigen Erwachsenen, sondern in jeder Phase ihres Lebens eigenständige Persönlichkeiten.
Célestin Freinet
Vertrauen
Jedes Kind ist einzigartig und verfügt über einzigartige Potenziale zur Ausbildung eines komplexen, vielfach vernetzten und zeitlebens lernfähigen Gehirns. Ob und wie
es ihm gelingt, diese Anlagen zu entfalten, hängt, wie die neueste Gehirn- und Bindungsforschung zeigt, ganz wesentlich davon ab, ob ein Kind ein Gefühl von Vertrauen, Sicherheit und Geborgenheit in intensiven Beziehungen zu unterschiedlichen Menschen entwickeln kann.
Gerald Hüther
Die Bedeutung emotionaler Sicherheit für die Entwicklung des kindlichen Gehirns, In: Kinder brauchen Wurzeln (2005) Karl Gebauer/Gerald Hüther, Ostfildern: Patmos. S.5 ff.
Respekt
Jedes Kind ist einzigartig und hat ein Recht darauf, dass seine Persönlichkeit respektiert wird.
Ingrid Dietrich
Politische Ziele der Freinet-Pädagogik. Aus dem Französichen: Collectif ICEM – Pédagogie Freinet „Perspectives d’éducation populaire. (1982) Weinheim/Basel. S. 53.
Schmied
[m]an wird ein richtiger Schmied durch das Schmieden, durch das Sprechen lernt man sprechen, durch Schreiben lernt man das Schreiben. Es gibt keine andere höhere Regel, und wer sich nicht danach richtet, begeht einen Fehler mit unabsehbaren Folgen.
Hans Jörg
Célestin Freinet: Pädagogische Werke. Bd. 2. (2000) Paderborn: Schöningh Verlag. S. 475.
Mut
Anschließend seid ihr darüber entsetzt, dass euer Kind […] aus dem Gleichgewicht gerät in einer Welt, in der es nicht mehr genügt, lesen und schreiben zu können, wo es aber gilt, mit Entschiedenheit und Mut zuzupacken. Durch das Leben bereitet sich das Leben vor.
Hans Jörg
Célestin Freinet: Pädagogische Werke. Bd. 1. (1998) Paderborn: Schöningh Verlag. S. 40f.
Erfahrung
Am Anfang jeder Eroberung steht nicht das abstrakte Wissen, sondern die Erfahrung, die Übung und die Arbeit.
Célestin Freinet
Die Sprüche des Mathieu. Eine moderne Pädagogik des gesunden Menschenverstandes (1996) Ludwigsburg: Schuldruckzentrum der Pädagogischen Hochschule
Bedürfnisse
Ein Kind, dem man Aktivitäten anbietet, die seinen physischen und psychischen Bedürfnissen entsprechen, ist immer diszipliniert, das heißt es hat weder Regeln noch äußere Verpflichtungen nötig, um alleine oder mit anderen auch einer anstrengenden Arbeit nachzugehen.
Célestin Freinet
Boehncke/Hennig (Hrsg.)(1980): Célestin Freinet. Pädagogische Texte. Hamburg: Rohwolt Verlag
Wachsen
Eigentlich braucht jedes Kind drei Dinge: Es braucht Aufgaben, an denen es wachsen kann, es braucht Vorbilder, an denen es sich orientieren kann, und es braucht Gemeinschaften, in denen es sich aufgehoben fühlt.
Gerald Hüther
Dokumentarfilm „Kinder!“. Buch und Regie: Kahl, Reinhard. Produktion: Archiv der Zukunft. (2007)
Das pädagogische Konzept
Das pädagogische Konzept kann hier als PDF Datei heruntergeladen werden:
In dem Konzept wird das besonderes pädagogisches Interesse dargestellt und die demokratische Struktur der Schule erläutert. Aspekte Rund um den Schulalltag wie das verantwortliche Handeln für Umwelt und Natur, die Umgang mit Mediennutzung sowie die Lernformen, Lernbereiche, Lerndokumentation und Lernentwicklungsberichte werden ausführlich dargstellt. Die Aufgaben der Lernbegleiter*innen und die Struktur der Schule werden beschrieben. Zum Schluss werden die Säulen zur Finanzierung der Schule erläutert.
Die Kernaussagen des pädagogischen Konzepts sind hier in Stichpunkten zusammengefasst:
Kernaspekte des pädagogischen Konzepts
Das Konzept der Lebendigen Schule Aschen richtet sich an reformpädagogischen Ansätzen (Céléstin Freinet, Maria Montessori, u.a.) aus, die der individuellen Persönlichkeit des Kindes Freiraum geben. Außerdem werden moderne neurowissenschaftliche und entwicklungspsychologische Erkenntnisse berücksichtigt (Gerald Hüther u.a.), die belegen, dass Menschen Wissen besser behalten, wenn sie es selbstbestimmt und angstfrei erlernen. Die Eckpfeiler der Pädagogik der Lebendigen Schule Aschen sind:
- Mitbestimmung, Verantwortlichkeit und Selbstständigkeit
- verantwortungsbewusste Entscheidungsfindung durch die Schüler*innen
- zwangloses Lernen, Lernen ohne Zensurendruck
- vielfältige Lernformen
- Lernen durch Spielen
- Verantwortungsbewusster Umgang mit Natur und Umwelt
- individuelle Lernentwicklungsberichte anstelle von Zeugnissen
An der Lebendigen Schule Aschen sollen Kinder ihren individuellen Stärken und Schwächen entsprechend unterstützt werden – die Orientierung soll dabei auf den Stärken liegen, sodass häufig angewandte Defizitperspektiven in den Hintergrund rücken. Jedes Kind kann in den verschiedenen Lernbereichen in seinem eigenen Tempo lernen. Es gibt kein „Sitzenbleiben“, nur die persönliche Weiterentwicklung. Es werden keine Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. In den letzten zwei Jahren können sich die Schüler*innen gezielt auf die Abschlussprüfungen (Haupt- oder Realschulabschluss) vorbereiten.
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